Künstliche Intelligenz ist längst Teil des Alltags, sie übernimmt Verwaltung, reduziert Fehler im Operationssaal und plant den Urlaub. Sie schreibt Bewerbungsschreiben, Kunstkritiken und Theaterstücke. Dahinter steht der Traum von der Perfektion, die Welt besser zu machen, sie von dem zu befreien, was als „menschliches Versagen“ die Ursache für Missverständnisse, Anstrengung und Schmerz ist.
Neben diesem Siegeszug des Tempos und der Präzision wirkt der menschliche Körper seltsam zerbrechlich und schwach, unvollkommen in seiner Vergänglichkeit, seinem Altern, seiner Müdigkeit. Aber liegt darin nicht genau darin das, was Menschen unkopierbar macht: das Zögern, die Unberechenbarkeit des Gefühls und die Kraft, Veränderung zu denken?
In ihrer neuen Kollaboration gehen der Autor und Regisseur Falk Richter und die Choreografin Anouk van Dijk diesem Gegensatz auf die Spur. In ihrem gemeinsam entwickelten Stück erzählen sie mit fünf Tänzern und vier Schauspielern von Zerbrechlichkeit und Fragmentierung, von Roboterromantik und analoger Sehnsucht, von der Liebe im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit.
Falk Richter ist einer der wichtigsten Autoren in Deutschland. Seine Stücke, die er oft selbst inszeniert, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er arbeitet regelmäßig am SchauSpielHaus: erst im Dezember 2024 brachte er hier die szenische Annäherung an Elfriede Jelineks »Endsieg« auf die Bühne. Mit Anouk van Dijk verbindet ihn eine lange Arbeitspartnerschaft, die mit »Nothing hurts« (1999) in Hamburg auf Kampnagel begann. Gemeinsam entwickelten sie zahlreiche Arbeiten für die Berliner Schaubühne, das Düsseldorfer Schauspielhaus und die Münchner Kammerspiele. Mit „A Perfect Sky" kehren sie nun als Duo nach Hamburg zurück.
A PERFECT SKY – ein Projekt von Falk Richter und Anouk van Dijk
Uraufführung am 26. April 2025 um 19.30 Uhr im SchauSpielHaus.
Weitere Vorstellungen am 25. Mai sowie in Planung.
Foto: Thomas Aurin
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