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News aus Hamburg
ERFOLGREICH KLAGEN

Chancen für Einkläger stehen gut

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Imke Schröder ist Anwältin in Hamburg und auf Studienplatzklagen spezialisiert. Mit uns sprach sie über ihre Erfahrungen und was ein Kläger beachten sollte.

Viele Studienbewerber fragen sich, wie aussichtsreich eine Klage ist. Gibt es Städte, die besonders erfolgsversprechend sind? Kann ich mich eigentlich auch an privaten Unis einklagen? Hierüber und mehr haben wir mit Anwältin Imke Schröder gesprochen.

Immer mehr Studierende klagen sich an den Universitäten ein. Was hat sich in den letzten Jahren geändert?

Eigentlich nicht viel. Was sich geändert hat, ist die Masse an Einklägern und vor allem auch, dass die Universitäten jetzt selbst Anwälte beschäftigen.

Wie stehen in Hamburg die Erfolgschancen im Vergleich zu anderen Studienstädten?

Aus Erfahrung kann ich sagen: Gut. Sowohl an der Uni Hamburg als auch an der HAW oder der TU. Die Chancen stehen bei etwa 80 Prozent.

Was ist mit privaten Universitäten?

Private Universitäten haben das „Problem“ quasi gar nicht. Sich beispielsweise an der Bucerius Law School einzuklagen, hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen Erfolg, da private Unis eigene Auswahltests macht und ein ganz eigenes Bewerberprofil einfordern.

Worauf ist besonders bei der Studienplatzklage in Hamburg zu achten?

Wichtig für Hamburg ist, dass hier auch bei den Klageverfahren nach Leistungsprinzip entschieden wird. Selbst wenn die Klage erfolgreich war, bekommt man daher mit einem verhältnismäßig schlechten NC trotzdem keinen Platz. Wenn sich also vier Studenten einklagen, aber nur drei zusätzliche Plätze vom Gericht bewilligt werden, dann bekommen nur die drei Studenten mit dem besten NC einen Platz, der vierte geht leer aus.

Welche Universitäten sind erfahrungsgemäß „einklägerfreundlich“?

Neben Hamburg gehören im norddeutschen Raum definitiv noch Kiel und Rostock dazu. Das gilt nur für normale Bachelor-Studiengänge, nicht für Medizin.

Ist das Einklagen in die Medizin-Studiengänge wirklich schwieriger?

Ja, nichtsdestotrotz würde ich in Medizin bis zu einem NC von 2,0 einklagen. Danach ist die Erfolgsaussicht zu gering.

Welche Tipps würden sie Studierenden, die eine Klage planen, mit auf den Weg geben?

Ganz einfach: Plant so früh wie möglich. Das erhöht die Chancen schon einmal erheblich.

Von Lukas Sparenborg

Foto: Carsten Schulz

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