Wie bist Du auf die Idee zu Deinem neuen Buch gekommen? Hast du selber schon in einer WG gelebt?
Den zündenden Funken für diese Geschichte hat mir eine Freundin geliefert, die sich bei Kaffee und Butterkuchen über ihre männlichen Mitbewohner beschwert hat. Die haben ständig ihre unangenehm riechenden Fü.e auf den Tisch gepackt und ihr den Erdbeerjoghurt direkt aus dem Kühlschrank weggegessen. Irgendwie ist daraus Maries Geschichte entstanden. Sie muss zwangsweise eine WG gründen, um nicht aus ihrer Wohnung ausziehen zu müssen, die sie sich vorher mit ihrem Freund – jetzt Ex – geteilt hat.
Was hat Dir besonders Spaß gemacht beim Schreiben?
Der Prozess besteht immer aus 20 Prozent Spaß, 20 Prozent Tränen, 20 Prozent Haareraufen und 50 Prozent sind harte Arbeit. Das sind insgesamt also 110 Prozent – was ziemlich viel ist! Am Ende von jedem Buch schwöre ich mir: Nie wieder! Um dann zwei Tage später mit dem nächsten Schreibprojekt zu beginnen. Ich bin offenbar süchtig.
Hast Du denn eine Lieblingsstelle in Deinem neuen Roman?
Auf jeden Fall! Zum Beispiel als Marie nachts einen „Wikinger“ vor der Toilette trifft, weil ihr neuer Mitbewohner Matze leidenschaftlicher Rollenspieler ist und ständig sonderbare Menschen beherbergt. Auch wunderbar, als Marie zuhause auf einmal einen kleinen Hund trifft.
Welche Figur ist Dein Liebling und wieso?
Matze ist unangefochten der Beste! Knapp vor Maries zweitem Mitbewohner Adam, der zwar nur eine kleine Rolle spielt, sich aber mit seiner Art in mein Herz geschlichen hat. Alle anderen aber auch. Offenbar liebe ich sie alle! Das passiert mir bei jedem Buch wieder.
Wenn Du Dein neues Buch in einem Satz beschreiben müsstest, wie würde der lauten?
Kurz zusammenfassen? Das können wir Autoren nicht! Wir sind die, die 360 Seiten und mehr schreiben müssen.
Was ist Dein nächstes Projekt?
Eins steht ganz konkret vor der Tür: der nächste Roman. Hier bin ich in der Phase, in der die beiden Hauptfiguren noch ein wenig orientierungslos durch meinen Kopf geistern. Sie nehmen erst langsam Gestalt an. Eine toller Projektabschnitt, in dem noch alles möglich ist.
Welche Ziele hast Du im Leben, die Du unbedingt erreichen möchtest?
Da wäre erst mal das Ziel, einen Schuh mit zehn Zentimeter Absatz zu finden, auf dem ich laufen kann! Außerdem möchte ich es endlich schaffen, Zwiebeln zu ernten. Das war mir noch nicht vergönnt. Bisher habe ich Zwiebeln eingebuddelt und sie dann in gleicher Art, Größe und Beschaffenheit wieder „geerntet“. Das soll so nicht sein.
Mal was anderes: Was gefällt Dir an Hamburg?
Ich liebe den Norden allgemein! Ich brauche die Weite, um Dinge durchdenken zu können. Wenn da ein Berg im Weg ist, machen meine Gedanken Saltos. In Hamburg kann man mich aussetzen und Tage später glücklich strahlend wieder abholen. Die beste Location ist das Kaiserwetter an der Bleichenbrücke. Da gibt es großartige Snacks und einen Apfel-Möhren-Drink, den ich mir gerne für zuhause abfüllen würde.
Zu guter Letzt: Was willst Du uns noch mit auf den Weg geben?
Lest Bücher! Lest noch mehr Bücher! Lesen macht klug und schön! Denkt nach, bevor Ihr sprecht. Glaubt nicht alles, was man Euch erzählt. Helft Menschen, die Hilfe brauchen und habt ein wunderbares Weihnachtsfest! Mit Erschütterung habe ich festgestellt, dass wir schon an diesem Punkt des Jahres angekommen sind, wo man sich das wünschen kann...
Kristina Günak: Drei Männer, Küche, Bad
Roman Marie ist unglücklich. Ihr Freund hat sie verlassen und lässt sie alleine in der gemeinsamen Wohnung sitzen. Um die Leere zu füllen, beschließt sie gemeinsam mit ihrer Freundin Ella kurzerhand, zwei neue Mitbewohner einziehen zu lassen. Aber das Leben mit den WG-Frischlingen erweist sich alles andere als einfach... Alle, die glauben, dass sie es mit der eigenen WG schon schlimm genug getroffen haben, sollten dieses Buch lesen und sich ein bisschen entspannen! Der perfekte Herbst-Schmöker! Paperback, 288 Seiten, 9,99 €, Egmont LYX
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