Wenn sich die Studenten der Uni Hamburg das Gebäude der HafenCity Universität anschauen, dann haben sie auf den ersten Blick allen Grund, um neidisch zu sein. Der tolle Standort, die innovativen Glas-Bauten, die hellen Fassaden und nicht zu vergessen: die Terrasse mit der wunderschönen Aussicht auf den Hafen – davon können andere Studenten nur träumen.
Wenn man sich dann im Vergleich dazu den baufälligen Uni-Campus mit dem hässlichen Philturm oder dem WiWi-Bunker anschaut, fühlt sich so mancher Studi verkohlt. Aber ist denn wirklich alles so perfekt an der HCU oder trügt der Schein vom ach so modernen, innovativen Campus?
Sedat Karaca (24), Amelie Radwe (23) und Melissa Kos (22) studieren an der HCU. Sie alle wissen noch, wie es ist, in einem alten Gebäude zu studieren. „Bevor wir hierher gezogen sind war mein Campus in der City Nord“, erzählt Sedat, der Architektur im 7. Semester studiert. „Das Gebäude war alt, schlecht isoliert und sowohl optisch als auch technisch in einem sehr schlechten Zustand. Der neue Campus hingegen ist optisch mit Sicherheit ein architektonisches Meisterwerk.“
Allerdings ist Sedat nicht wirklich zufrieden. „Ich bin der Meinung, dass hier viel Wert auf unnötige Optik gelegt wurde und dabei viel wichtigere Sachen vernachlässigt wurden, wie zum Beispiel ausreichende Arbeitsräume für alle Studenten.“ Es gibt eine kleine Bibliothek und nur vier Arbeitsräume. Wenn die Plätze besetzt sind, müssen die Studis in der Mensa oder in der großen Halle im Erdgeschoss lernen.
Beim Betreten der Universität kann man nachvollziehen was Sedat meint – viel zu viele Lufträume und leere Flächen, man fühlt sich eher wie in einer Fabrik und nicht wie in einer Uni. Es entsteht der Eindruck, dass sehr viel Platz nicht genutzt wurde, den die Studis und Mitarbeiter aber sicherlich gut hätten gebrauchen können.
Einmaliges Konzept
Die HCU wurde offiziell bereits im Januar 2006 von der Stadt Hamburg gegründet und ist wie die Uni Hamburg eine öffentliche Hochschule. Sie ist die einzige Universität in Europa, die ausschließlich auf die Fachbereiche Bauen und Metropolenentwicklung fokussiert ist. Bereits 1.700 Studierende sind hier eingeschrieben.
Interessenten an einem Bachelor-Abschluss können zwischen Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, Stadtplanung oder Kultur der Metropole wählen. In diesen Studiengängen kann man anschließend optional auch den Master machen. Zusätzlich werden die Master- Studiengänge Urban Design, Architectural Engineering und Resource Efficiency in Architecture and Planning angeboten.
Alle HCU-Studis haben elektronische Studentenausweise, die sogenannte HCU-Card, die gleichzeitig auch als HVV-Ticket fungiert. Mit ihr können die Studis sogar in der Mensa und in der Bibliothek bezahlen, wenn sie vorher aufgeladen wurde.
HafenCity Universität Überseeallee 16 (HafenCity), W: hcu-hamburg.de.
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