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BEGINNER-INTERVIEW

„Ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss" - Nämlich ein Nummer 1 Album!

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Mit „ADVANCED CHEMISTRY“ haben die BEGINNER nach 13 Jahren endlich ein neues Album rausgebracht – und werden dafür zu Recht ordentlich gefeiert! Aber ist durch den Chart-Erfolg jezt ein Höhenflug bei Eizi Eiz aka. Jan Delay, Denyo und DJ Mad zu erwarten? Never! Ein Gespräch mit ganz normalen Dudesvüber den Studium-Abbruch nach 2,5 Tagen, „Hatebooker und Buh-Tuber“ und wie sie vom Promo-Stress runterkommen.

Eizi, du hast auch mal studiert. Kannst du dich an diese Zeit überhaupt noch erinnern? 

Eizi Eiz: Na klar, das war der Hammer. Ich hab zweieinhalb Tage VWL studiert. Am dritten Tag bin ich mit DJ Dynamite mitten in der Vorlesung aufgestanden und rausgegangen. Danach sind wir nie wiedergekommen. In Musik-wissenschaften hab ich noch zwei Scheine gemacht – aber das war's dann auch.  

Und du Denyo? 

Denyo: Ich habe in Lüneburg Kulturwissen-schaften studiert. Aber eigentlich war ich für BWL eingeschrieben. Das war so ein Trick für diejenigen, bei denen der NC nicht gereicht hat. Das hat man sich dann so zurechtgemogelt. 

Und bist du fertig geworden? 

Denyo: Nee, genau in meinem ersten Jahr kam unsere Debüt-Platte „Bambule“ raus. Danach war einfach keine Zeit mehr. 

Im Song „Es war einmal...“ rappt ihr: „Die Noten wurden schlechter, die Texte wurden besser. Echt hammer, echt Mama, ich werd' Rapper.“ Wie habt ihr euren Eltern verklickert, dass ihr Hip-Hopper statt Akademiker werdet? 

Denyo: Meine Mutter hat immer gesagt: Dennis, mach dein Abitur! Als ich das in der Tasche hatte, war sie zufrieden. Sie wusste eh schon lange, dass ich lieber Rap mache. Und als die ersten Erfolge kamen, war sie dann auch nachhaltig beruhigt. 

Mad, du und Eizi wohnt noch in Hamburg – genauer gesagt in Ottensen. Wo trifft man euch da nachts? Geht ihr noch los? 

DJ Mad: Vor allem in der Schanze, das ist der totale Geheimtipp... Kommt bloß nicht nach Ottensen! 

Jetzt mal im Ernst, geht ihr abends überhaupt noch weg? 

Denyo: Inzwischen sind wir als Eltern und Vollblutmusiker tatsächlich echt durch-getimt. Und wenn man so viel aufgelegt hat, wie Mad und ich, hat man irgendwann auch eine Aversion dagegen, noch in einen Club zu gehen, sobald man mal frei hat. Aber ab und an ist das auch voll geil, gerade jetzt, wenn wir wieder zusammen unterwegs sind und irgendwo eine Show spielen. Dann gehen wir auch mal richtig raven und dürfen uns den Kater am nächsten Morgen erlauben! 

„DER BEAT KNALLT, DER KIEZ BRENNEUES VON DER HITS AM FLIESS-BAND.“

Nach 13 Jahren Pause trefft ihr mit eurem Album aber auch auf eine völlig neue Welt, in der die Kritik über Facebook und YouTube viel schneller und unmittelbarer kommt als früher. Wie geht ihr damit um?

Denyo: Das ist wirklich abgefahren – heute beschäftigt man sich in Interviews mehr damit, was irgendwelche „Hatebooker und Buh-Tuber“ kommentieren, als mit dem, was die echten Experten sagen. Wichtig ist, dass man zwischen der virtuellen und der echten Realität trennen kann. Würde man nur auf Facebook- Kommentare achten, hätte man den Eindruck, dass ganz schön viele Leute den Song „Ahnma“ scheiße finden – vor allem wegen Gzuz und Gentleman.

Und dann stehst du auf einmal in der echten Welt auf dem „Splash“ vor 20.000 Leuten und alle drehen durch und du denkst dir: Ey warte mal, irgendwie ist wohl doch das hier die echte Welt. Stellt sich die Frage: Wie schafft ihr es bei eurem Erfolg, die Bodenhaftung zu behalten?

Denyo: Für mich ist meine Familie wichtig, die mich immer wieder erdet. Wenn ich vom „Splash“ nach Hause komme und meine Tochter oder der Kleine wollen irgendwas und meine Frau sagt, dass ich stinke, dann weiß ich: Alles klar, ich bin doch nur ein ganz normaler Dude.

DJ Mad: Und wenn ich vom „Splash“ nach Hause komme, dann muss ich meine Wäsche abnehmen und meinen Geschirrspüler ausräumen. Und meinen Wauwi interessiert das auch einen Scheißdreck, ob ich jetzt noch mehr Superstar bin als letzte Woche! Der will dann trotzdem sofort in den Park und Party machen.

Alles klar, dann Grüße an den Wauwi und vielen Dank euch für das Interview

Interview: Autorin Birte

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