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EXPERTENINTERVIEW

„Ein Praktikum ist nur eine Möglichkeit“

Dr. Sven Hauff

Wie wichtig sind Praktika für den Berufseinstieg? UNISCENE fragt Dr. Sven Hauff, Dozent an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Hamburg und Experte für Personalmanagement.

Ist es heutzutage noch möglich, ohne vorherige Praktika in den Beruf einzusteigen? Praktika sind natürlich hilfreich, um sich zu orientieren und bieten auch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Aber neue Qualifikationen kann man auch durch Praxisprojekte an der Uni oder etwa durch Gründung eines eigenen Betriebes erlangen.

Praktikum oder Nebenjob – was sieht im Lebenslauf besser aus? Jede Tätigkeit, die zeigt, dass man sich im Studium engagiert hat und zusätzliche Erfahrung gesammelt hat, ist gut. In einem Praktikum kann man konkrete Erfahrungen im zukünftigen Beruf sammeln. Aber auch ein Nebenjob kann wichtige Qualifikationen vermitteln, zum Beispiel Organisationsfähigkeit oder etwa im Umgang mit Menschen. Hier kommt es meiner Ansicht darauf an, das den zukünftigen Arbeitgebern zum Beispiel durch Arbeitszeugnisse glaubwürdig zu vermitteln.

Wie sind die derzeitigen Aussichten für Berufseinsteiger? Die Arbeitsmarktsituation ist gerade sehr gut. Deutschland hat die geringste Jugendarbeitslosigkeitsquote in Europa. Vor allem für Hochqualifizierte sind die Chancen sehr gut. Es gibt natürlich Bereiche, die sehr stark nachgefragt sind oder sogar einen Mangel an Nachwuchskräften haben. Aber auch in anderen Bereichen hat es sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die meisten Jugendlichen früher oder später eine Stelle finden.

Haben Sie sonst noch einen Tipp für Berufsanfänger? Fremdsprachen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Durch Auslandsaufenthalte kann man nicht nur die Sprachkenntnisse verbessern, sondern auch andere Kulturen und Mentalitäten kennenlernen, worauf Arbeitgeber immer mehr achten. Außerdem sind sogenannte Schlüsselqualifikationen sehr wichtig für Arbeitgeber, vor allem Selbständigkeit, Eigeninitiative, Problemlösungsfähigkeit oder Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Von Natalia Sadovnik

Foto: Dr. Sven Hauff

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