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So kommt ihr mit freiem Wlan durch den Tag

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Was in anderen Städten schon Normalität ist, ist in Hamburg noch Zukunftsmusik: Ein stabiles WLAN-Netz. Viel wird geredet, geplant und versprochen. Aber Stand heute sieht es mit free Wi-Fi hier noch mau aus. Warum ist das eigentlich so? Und was können wir tun, wenn die Flatrate mal wieder gedrosselt wird? Wir zeigen, welche freien Zugänge es schon gibt, was davon gut funktioniert und welche coolen Locations euch online durch den Tag bringen!

Lieber Kunde, Sie surfen ab sofort mit reduzierter Geschwindigkeit…" Neeeeein! Diese kleine Push-Nachricht auf dem Handy-Display versaut einem doch direkt den Tag. Jedes Mal geht die Flatrate schneller leer als der Monat lang ist. Und dann heißt es: Videos und Bilder laden? Kannst du vergessen! Mal eben Maps checken? Nope! So nervig. In Hamburg zu wohnen ist bei dem Surf-Dilemma keine Hilfe. Denn während man in anderen Großstädten, wie London oder Paris, fast flächendeckend frei surfen kann, kommt unsere Stadt nicht in die Puschen. Und mal ehrlich: Wenn selbst der Bummelbus auf Kreta WLAN hat, ist es schwer nachvollziehbar, dass in einer modernen Stadt wie Hamburg seit Jahren nur vom Ausbau des Netzes in Bus und Bahn geredet wird. Immerhin: Laut Hochbahn ist zumindest die Aufrüstung aller U-Bahn-Haltestellen beschlossen. Aber es dauert gefühlt ewig. Schon im April 2016 wurde der erste freie Zugangspunkt von MobyKlick am Alstertor freigeschaltet. Die komplette Aufrüstung soll noch bis Ende 2018 dauern. Bereits Ende 2017 soll wenigstens der Großteil aller 1000 Busse freies WLAN haben. 

Wird Hamburg (endlich) smarter? 
MobyKlick soll Hamburg auf dem Weg zur „Smart City“ unterstützen. Neben U-Bahnen und Bussen soll bis 2020 die ganze Stadt mit mehreren Tausend „WLAN-Access Points“ statt Hotspots abgedeckt werden. Denn bei Hotspots gibt es nur einen begrenzten Empfangs-Radius: Wenn wir diesen verlassen, müssen wir uns neu einloggen. Für den Start diesen Sommer wurden in der gesamten Innenstadt 180 Punkte vom Hafen über den Gänsemarkt bis zum Jungfernstieg geplant. Wir haben es mal ausprobiert – und sind bisher mäßig begeistert. Das Gratis-Netz stellt zwar mit einer leicht über SMS-Registrierung zugänglichen, relativ schnellen Verbindung eine gute Alternative zu den teuren Hotspots in der Innenstadt dar, wie etwa von der Telekom oder Vodafone, doch von einer vollständigen Abdeckung der City kann noch nicht gesprochen werden. Beim Test brach die Verbindung unseres Smartphones sowohl zu Fuß als auch während der Fahrt immer wieder ab. Insbesondere im Bus ist der Empfang ausbaufähig. Auch die versprochene maximale Leistung von 1 Gbit/s wurde ein bisschen zu gro.zügig bemessen. Fürs Mails-Checken, für WhatsApp oder Facebook reicht es aber immerhin. 

Freifunk: Die private Alternative 
Eine praktische Alternative ist Freifunk. Dieses nicht kommerzielle Angebot lebt davon, dass Privatpersonen und Unternehmen offene WLAN-Netze einrichten und diese miteinander verbinden. Passenderweise hat sich die Große Koalition im Juni auch auf die Abschaffung der sogenannten Störerhaftung geeinigt. Wer sein Netz öffentlich macht, muss keine Angst vor Anzeigen mehr haben, wenn beispielsweise illegal Filme oder Musik über den Zugang heruntergeladen werden. Das dürfte vor allem auch Cafés, Restaurants und Hotels freuen. Für Freifunk muss eine bestimmte Firmware auf dem Router installiert werden. Ein Teil der Internetgeschwindigkeit wird dann für das freie Netz reserviert. Da es sich aber bei vielen Hotspots um Router für den Heimbedarf handelt, ist deren Reichweite stark begrenzt. Starke Down- und Upload-Leistungen sind also meist schwer zu erreichen. In Hamburg gibt es zurzeit über 1100 aktive Freifunk-Knotenpunkte, die ohne Registrierung genutzt werden können. Eine aktuelle Karte ist unter map. hamburg.freifunk.net/ abrufbar. 

Unser Fazit: MobyKlick und Freifunk sind an sich eine gute Idee – sie erweisen sich jedoch nicht immer als alltagstauglich. Vor allem die schlechte Signalqualität oder der mangelnde Empfang verhindern oft eine einwandfreie Verbindung. Das Angebot muss also weiterhin von dem gut funktionierenden Uni-Netz sowie dem Zugang in Cafés, Bars oder Restaurants ergänzt werden, wenn mal wieder die Drosselung droht oder wir von unterwegs arbeiten wollen.

In diesenLocations könnt ihr euch durch den Tag hangeln! 
Neben Klassikern wie Starbucks und Co. gibt es jede Menge Möglichkeiten, gratis online zu bleiben. Wir haben die coolsten Locations in Hamburg rausgesucht, die euren free Wifi Horizont vom Frühstück bis zum Nachtleben erweitern. 

Für den Frühstückshunger: Kraweel 
Lieblingscafé in der neuen Szene-Straße Direkt am Kiez und nah zur Schanze, aber eben doch weit genug weg von Touris: Die Paul-Roosen-Straße ist spätestens seit letztem Jahr unser neuer Hotspot. Das Kraweel ist ein Grund dafür. Bis 16 Uhr könnt ihr beim grandiosen Frühstück neben hausgemachtem Kuchen, leckeren Brötchen, Croissants sowie Rührei mit Speck auch vegane Spezialitäten und Kaffeeköstlichkeiten genießen. Egal ob zum Arbeiten oder einfach mal zum Gammeln: Das kostenlose WLAN lädt im entspannten Ambiente auf der Sonnenterrasse zum Verweilen ein. Der perfekte Start in den Tag!

Paul-Roosen-Str. 6 (St. Pauli), täglich 9-22 h

Für zwischendurch: Betahaus 
Treffpunkt für Freelancer und Startups Diese Location ist Hamburgs Kristallisationspunkt für Freelancer und Startups, Teams und Unternehmen. Die Arbeitsatmosphäre motiviert: Das Betahaus ist ein Ort des Lernens und Teilens, eine Inspirationslocation für Ideen, Experimente und Diskussionen. Neben Coworking-Spaces bietet der große Café-Raum im Erdgeschoss WLAN for free und gratis Leitungswasser! Und: Hier ist keiner genervt, wenn ihr die ganze Zeit auf Handy, Laptop und Co. beim Kaffee-Trinken starrt. Und der ein oder andere Schnack mit Internet-Gleichgesinnten lässt garantiert nicht lange auf sich warten.

Eifflerstr. 43 (Sternschanze), Mo-Fr 9-19 h

Mittagszeit: Elbdeli 
Lunch’n‘Surf Dieses Café im Herzen von Ottensen solltet ihr unbedingt auf dem Schirm haben. Denn hier werden die täglich wechselnden Mittagsgerichte ausschließlich mit frischen Zutaten und jeder Menge Liebe zubereitet. Lunch gibt’s für um die sechs Euro – von veganen Suppe über Tortellini-Walnuss-Salat bis zur Mexican-Bowl wird hier jeder satt. Und nach dem lecker Lunch kann der Laptop wieder aufgeklappt werden!

Friesenweg 4 (Ottensen), Mo-Fr 7.30-17 h

Auf einen Drink: kopiba Kaffeerösterei & Bar
Für Koffein-Junkies Tagsüber könnt ihr in der kopiba chillen und selbstgerösteten Kaffee sowie Kuchen und Waffeln genießen – abends könnt ihr hier Drinks genießen. Kaffee-Cocktails inklusive! Zwischen Kreationen wie dem „White Russian Deathpresso“ und einem „Screaming Orgasm“ könnt ihr hier dazu die ganze Nacht gratis surfen! Und: Falls der Strom nicht reicht, Steckdosen gibt´s auch.

Beim Grünen Jäger 24 (Sternschanze), Mo-Do 9.30-20 h, Fr von 9.30 h bis open end, Sa von 10 h bis open end, So 10-20 h

Für den Nachmittag: Strandkiosk Ahoi
Laptop auf dem Schoß, Fü.e im Sand Keine Kohle um als Digital Nomade auf Malle zu arbeiten? Warum nicht ans Hamburger „Meer" setzen und sich beim Tippen und Mailen den Elbwind um die Nase wehen lassen? Ausblick auf Kräne, Frachter, Liegestühle und kostenloses WLAN machen den Strandkiosk zu einer willkommenen Abwechslung für die Home-Office-Tage, an denen ihr mehr Frischluft als komplette Stille braucht.

Övelgönne 57 (Othmarschen), April bis Oktober: täglich 8-22 h, November bis März: Sa-So 8-17 h, Mo-Fr ab 8 h

Für den Abend: Haus 73/ Jolly Jumper
Beim Ausgehen online bleiben Konzerte, Poetry Slams, Fußball-TV, DJ-Abende oder Kneipenquiz: Die Mischung aus Bar, Club und Café hat alles zu bieten. Als Kirsche auf der Sahne gibt’s hier neben leckerem Craft Bier aus dem Hahn auch freies WLAN. Unbedingt merken: Jeden Sonntag ab 20 Uhr könnt ihr zusammen mit anderen „Tatort“-Fans die bekannteste Krimiserie Deutschlands gemütlich auf der Leinwand gucken. Und natürlich dabei online live mitraten, wer der Täter ist.

Schulterblatt 73 (Sternschanze), Mo-Fr ab 10 h, Sa+So ab 12 h

 

Text & Fotos: Ivan De Vincenzi 

 

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