„Mich hat schon immer das Vermittelnde an der Diplomatie gereizt! Während meiner Auslandsaufenthalte im Studium wurde ich als Deutscher oft mit Vorurteilen begrüßt, konnte diese aber erfolgreich aus dem Weg räumen – mit Offenheit und Sympathie!“ Meik Clemens Laufer aus Elmshorn fühlte sich schon immer wie ein Botschafter seines Landes, warum also nicht die Leidenschaft in den Beruf umwandeln? Also bewarb sich der heute 33-Jährige an der Akademie Auswärtiger Dienst in Berlin und ist seitdem Attaché an der Botschafterschmiede am Tegeler See.
Das Auswärtige Amt als Top-Arbeitgeber
Seit Jahren schon steht das Auswärtige Amt ganz oben auf der Liste der beliebtesten Arbeitgeber. Besonders unter den Jura-Studenten ist der Beruf als Botschafter weit vorne. Kein Wunder, denn der Job bietet nicht nur internationale und vielfältige Tätigkeiten, sondern auch ein sicheres Gehalt. Doch was viele nicht wissen: Man muss nicht Rechtswissenschaften studiert haben und fünf Fremdsprachen beherrschen, um sich für eine Karriere beim Auswärtigen Amt zu qualifizieren.
Die Laufbahnen dort beginnen bereits mit dem Mittleren Dienst, dafür reicht schon ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Weitere Optionen sind der gehobene und der höhere Dienst, sowie die Tätigkeit als Fremdsprachenassistent. Meik strebt die Laufbahn im höheren Dienst an und ist Mitglied der 68. Crew – dem aktuellen Ausbildungsjahrgang im höheren Dienst der Akademie. Der Hamburger studierte nach seinem Abitur BWL und arbeitete anschließend bei der Unternehmensberatung Accenture unter anderem an Projekten in Europa und Asien mit.
Das Auswahlverfahren
Wie aber kommt man an einen der begehrten Plätze an der Nachwuchsschmiede für Diplomaten? Die Auswahlverfahren für die Bewerbungen an der Akademie Auswärtiger Dienst beginnen in der Regel im Mai für den Ausbildungsbeginn im darauffolgenden Jahr. „Nach der Online-Bewerbung finden schriftliche und mündliche Tests statt“, erklärt Corinna Hülnhagen, eine der Ausbildungsleiterinnen an der Akademie. Die Tests haben es in sich, klar, doch wer sich darauf vorbereitet, hat gute Chancen zu bestehen. Neben Fremdsprachenkenntnissen in Englisch und Allgemeinwissen zu Politik und Geschichte, sind vor allem die mündlichen Gespräche wichtig. „Hier ist das Augenmerk auf die Persönlichkeit und die Motivation der Bewerber gerichtet.
Denn eines muss sich jeder angehende Diplomat von Anfang an vor Augen führen: "Wer eine Karriere im gehobenen oder höheren Dienst anstrebt, muss nicht nur bereit sein im Ausland zu arbeiten, sondern auch den Wohnort regelmäßig zu wechseln“, betont Hülnhagen. Gesucht werden Persönlichkeiten, die Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit mitbringen. Zwei bis drei Jahre dauern die Ausbildungen und schließen bereits Praktika in den internationalen Auslandsvertretungen mit ein. Schon während ihrer Ausbildungszeit erhalten die Attachés Anwärterbezüge von rund 1200 Euro brutto und haben den Status „Beamter auf Wiederruf“. Als ausgebildeter Botschafter verdient man in der Regel nach Abschluss der Ausbildung im Ausland etwa 4000 bis 6000 Euro brutto pro Monat – mindestens.
Alle drei Jahre ein neues Land
Die Aufgaben der künftigen Diplomaten aus dem höheren Dienst sind vielfältig und reichen von Konsulararbeiten bis Krisenmanagement. Im Mittelpunkt ihrer der Arbeit steht die Pflege der internationalen Beziehungen. Als Stellvertreter Deutschlands können sie an allen der 230 Botschaften rund um den Globus eingesetzt werden. „Welches Land uns nach der Ausbildung erwartet, wissen wir noch nicht ganz genau. Es gilt das Generalistenprinzip, das heißt, dass die Beamten im Höheren Dienst auf fast allen Posten eingesetzt werden können. Es kann die Botschaft in Moskau sein, aber auch in Buenos Aires“, erzählt Christop Essert. Der 31-jährige ist „waschechter Hamburger“ und ebenfalls Mitglied der 68. Crew. „Es bleibt also spannend!“
Ob Paris, Lagos oder Pjönjang – was nach Weltreise klingt, ist Berufsalltag für einen Diplomaten. Der nächste Einsatzort kann neben der Mega-Metropole auch das Entwicklungsland sein. Doch auch wenn die Entscheidung für den Auswärtigen Dienst bedeutet, oft den Wohnort und das Land wechseln zu müssen – Meik und Christoph sind sich einig: „Es ist gerade dieser Lebensstil, der uns an dem Job reizt!“ Auf meinen Reisen habe ich gelernt: Die Welt ist spannend, egal wo!
Ihr interessiert Euch für eine Karriere beim Auswärtigen Amt? Infos zu den Bewerbungsfristen und Aufnahmetests gibt es unter W: auswaertiges-amt.de.
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