Die türkischstämmige Hatice (Idil Üner) ist durchaus zufrieden mit ihrem Leben. Sie lebt allein, ist erfolgreiche Journalistin, genießt das Single-Leben und ihre Mädelsabende. Doch die fetten Jahre sind vorbei, als Hatice jüngere Schwester Fatma (Sesede Terziyan) schwanger wird. Denn die anatolische Tradition sieht es vor, dass die ältere Schwester zuerst heiratet.
Hatice Familie beschließt, im Akkord nach einem geeigneten Ehemann für sie zu suchen. Doch die hat ganz genaue Vorstellungen von ihrem Traummann: Ein deutscher Mann mit mediterranem Temperament soll es sein – ein „Hans mit scharfer Soße“. Viel Zeit bleibt Hatice allerdings nicht, denn der Bauch ihrer Schwester wächst und wächst…
Serien wie „Türkisch für Anfänger“ zeigen, dass sich deutsch-türkische Komödien durchaus großer Beliebtheit erfreuen können. „Einmal Hans mit scharfer Soße“ ist die Literaturverfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Hatice Akyün, aus dem Jahre 2005.
Der Roman ist durchaus autobiografisch, denn Akyün stammt ebenfalls wie ihre Protagonistin aus einem anatolischen Dorf und arbeitet erfolgreich als Journalistin und Schriftstellerin. Die Geschichte einer „Türkin mit deutschem Herz“ und einer Familie mit Integrationsproblemen, ist spritzig, charmant und liebenswert.
Das „Casting“ nach Mr. Right ist das sympathische Kernstück dieser romantischen Komödie und erinnert an eine charmante Version von „Türkisches Deutschland sucht den Supermann“. Die Besetzung ist zum Knuddeln und macht ihre Sache richtig gut.
Ein Wehrmutstropfen findet sich leider doch. An den Stellen, in denen der Roman mit voller Absicht auf chaotische Weise neben der Spur läuft, verfällt die Verfilmung in den entscheidenden Momenten dem Mainstream. Schade, denn der nimmt dem „scharfen Hans“ irgendwie das Chili aus der Soße!
Start: 12.6., Komödie, Deutschland 2014, D: Idel Uner, Steffen Groth, R: Buket Alakus. Für Fans von: Türkisch für Anfänger, Vaterfreuden. W: kino.de.
Kanäle