Der Junge mit der Pandamaske hat geschafft, wovon viele träumen: von Null auf eins in kürzester Zeit. Fast zwei Jahre ist der Erfolg von Cros Debütalbum „Raop“, seiner eigens kreierten Mischung aus Rap und Pop, nun her. Verrückte Zeiten folgten der Platte. Gerade noch im Tourbus ging es auch schon direkt zum „Echo 2013", wo der Kölner gleich zwei der Trophäen abräumte. Er selbst sagt: „Es war einfach alles krass!“
„Raop“ ist voll durch die Decke gegangen und fast jeder kennt „Easy“ und „Einmal um die Welt“. Wie gehst Du mit dem Druck um, der durch den Erfolg entsteht? Der geht ja mit der Maske nicht weg.
Ja, das stimmt, aber es ist trotzdem gechillter, wenn ich die Maske abnehme. Dann mach ich wirklich einfach wieder nur Musik mit den paar Menschen, denen der Hype egal ist und die davon nix wissen wollen. Dann habe ich schon Abstand von dem ganzen Zeug.
Welche Rolle spielt die Pandamaske: ist sie Markenzeichen oder Schutzmaßnahme?
Beides. Das ist echt ein krasser Move gewesen für die Wiedererkennung. Jeder Taxifahrer, wenn man ihm sagt, dass man Cro ist, sagt: "Kenn ich nicht!“ Aber bei „Der Typ mit der Pandamaske“, da klingelt es dann.
Jan Delay hat gesagt, Deine Musik ist die Zukunft des Deutsch-Rap, aber es gab auch viele Hater. Wie gehst Du mit dieser Kritik um?
Das ist mir Wurst und war mir schon immer egal und daran ändert sich auch nix. Im Endeffekt ist es egal, was man macht, es gibt immer Menschen, denen es nicht gefällt. Und auch wenn man irgendeine Scheiße macht, wird es trotzdem immer jemanden geben, der es mag. Deshalb mach ich mich da völlig frei und mach worauf ich Lust hab. Und wem das nicht passt, der kann mich mal.
Was ist anders an Deinem neuen Album „Melodie“? Was sind die Themen?
„Raop“ war ein Ich-hab-gute-Laune-mir-geht’s-gut-Album und bei „Melodie“ gibt es auch tiefgehende Nummern. Es ist insgesamt ein bisschen nachdenklicher, melancholischer, gechillter geworden. Ich lass die Leute ein bisschen näher an mich ran, das Album ist persönlicher geworden. „Raop“ war dagegen eher ein reines Partyalbum.
Ja, „Raop“ war ein echtes Sommeralbum. „Melodie“ kommt ebenfalls wieder pünktlich zum Sommer. Gibt es auch da einen richtigen Sommerhit?
„Traum“ klingt schon voll nach Surfbretter rausholen und ab an den Strand, finde ich.
Warum funktioniert das Thema Liebe in Songs so gut?
Liebe, Schmerz oder Liebesschmerz funktionieren gut, weil es DAS Thema der Menschheit ist. Durch Liebe entscheidet sich alles. Ob man sein Leben zusammen führt oder ob man eine Stadt zerbombt... alles hat mit Liebe zu tun oder eben mit Hass – dem Gegenteil. Das interessiert jeden Menschen.
In „Cop Love“ verführt Dich eine Polizistin. Ist das eine Fantasie von Dir?
Das ist keine fiktive Geschichte. Das war genau so!
Also hast Du diese Fantasie schon befriedigt, ja?
Ja, aber es war ein dicker Polizist, keine Polizistin. (grinst)
Musst Du dann jetzt nicht immer an den dicken Polizisten denken, wenn Du den Song singst?
Ich habe meine Fantasie einfach umgedreht. Ich habe eine gute, blühende Fantasie. (lacht). Aber jetzt im Ernst: Das war natürlich ein Witz. Die Story ist Quatsch.
Was brauchst Du, um einen guten Song zu schreiben?
Dafür muss ich komplett problemfrei sein und darf nix im Kopf haben, das mich stresst oder unerledigt ist. Am besten ist es, wenn mich niemand hört. Das ist wie wenn du pinkeln musst. Das kann man auch nicht, wenn jemand daneben steht und einem zuschaut. Zumindest kann ich das nicht. Aber wenn ich allein und für mich bin, dann kann ich auch Dinge ausprobieren, für die ich mich sonst eventuell schämen würde. Bloß so kommt man auf verrückte Ideen.
Rezension Cro: „Melodie“
Deutsch-Rap Man weiß nicht viel über den jungen Mann aus Köln, dessen Gesicht kaum jemand kennt. Aber der Erfolg seines Debüts „Raop“ bestätigte den Mann mit der Pandamaske in dem, was er tat: einer geistreichen und mitreißenden, sommerlichen Mischung aus Rap und Pop. Nun folgt Platte Nummer zwei. Ein bisschen weniger Party, aber dafür genauso spannende sowie witzige Texte, machen „Melodie“ zu einem ebenbürtigen Nachfolger. Einen Misserfolg des zweiten Albums schließt der Rapper ohnehin sehr selbstbewusst von vornherein aus!
Melodie VÖ: Fr 6. Für Fans von: Fettes Brot, Alligatoah, W: cromusik.de
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