Wer sich noch an Sven Regeners Debütroman „Herr Lehmann“ erinnert, weiß, dass es damals nicht gut ausging für Karl Schmidt: Aufgrund eines Nervenzusammenbruchs – bedingt durch seine Drogensucht – musste der freischaffende Künstler und beste Kumpel von Frank Lehmann damals in eine Klinik eingewiesen werden.

Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Der Drogenentzug ist überstanden, Karl wohnt in einer betreuten Wohngemeinschaft in Hamburg und hat eine Stelle als Hilfshausmeister in einem Kinderkurheim.

Als Karl eines Tages zufällig seinen alten Freund Raimund Schulte trifft, macht dieser ihm ein abenteuerliches Angebot: Raimund, der inzwischen Betreiber des Techno-Labels „BummBumm Records“ ist, will mit seiner Crew in einem alten Mercedes-Transporter auf große Deutschland-Tour gehen.

Selbstredend, dass die drogenverstrahlte Techno-Meute dafür einen Fahrer braucht – am besten einen, der nüchtern bleibt. Am besten so jemanden wie Karl. Für den ergibt sich so die große Chance, seinem tristen Alltag zwischen Wohngruppe und Hausmeisterjob zu entfliehen.

Mit Mona Kraushaar ist zum Glück eine echte Regener-Expertin für die Inszenierung des turbulenten Raver-Ausflugs verantwortlich. Bereits 2008 brachte die Trägerin des „Rolf-Mares-Preises“ eine lakonische und tragikomische „Herr Lehmann“-Adaption auf die Bühne des Altonaer Theaters.

Unterstützung erhält Kraushaar auch diesmal von einem hervorragenden Ensemble, das von Hauptdarsteller Alexander Maria Schmidt angeführt wird. Dass sich der in Hamburg aufgewachsene Schauspieler schon mal den Namen mit seiner Rolle teilt, werten wir dabei als gutes Omen.

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Premiere: So., 3.5., weitere Aufführungen: bis 14.6., Altonaer Theater, Museumstr. 17 (Altona), W: altonaer-theater.de