Als wir am Morgen des 24. Juni 2016 aufwachten, war die Welt plötzlich eine andere. Der Blick aufs Smartphone verriet: Die Briten hatten am Tag zuvor für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gestimmt. Adé Erasmus-Semester in Oxford? Adé spontaner Wochenendtrip nach London? Als wir dann am Morgen des 9. November letzten Jahres die Augen öffneten, stand die Welt endgültig Kopf: Die US-Amerikaner hatten Donald J. Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt. Einen Mann, der im Wahlkampf immer wieder damit warb, Mauern zu bauen, der den Klimawandel leugnete und Muslime künftig nicht mehr ins Land lassen wollte.
Der Schock sitzt noch immer tief. Die meisten von uns sind in einer vergleichsweise friedlichen Epoche in der europäischen Geschichte aufgewachsen, Kriege kennen wir oft nur aus der Tagesschau. Bei einer Fahrt im Fernbus nach Paris oder Danzig bemerken wir den Grenzübertritt nur, weil unser Mobilfunkanbieter wechselt. Wir diskutieren mit Freunden offen bei Bier und Wein über Politik, wir lesen Zeitungen, schauen lustige Videos auf YouTube, wir reisen mit dem Rucksack um die Welt und teilen die schönsten Fotos auf Instagram und Snapchat. Nie hätten wir uns träumen lassen, dass unsere Freiheit eines Tages bedroht sein könnte. Und doch: Dinge, die wir für selbstver- ständlich hielten, werden unsicher und Dinge, die wir als unmöglich abtaten, sind plötzlich denkbar.
In mehreren EU-Mitgliedstaaten wird in diesem Jahr gewählt, den Anfang machten die Niederlande am 15. und Bulgarien am 26. März. Es folgen Frankreich, Deutschland, Tschechien. In Frankreich steht Marine Le Pen in den Umfragen gut da. Die Politikerin der rechtsextremen Partei Front National kokettiert mit einem Austritt ihres Landes aus dem Euro und der EU. Doch auch bei uns vergiften Hass und Hetze nicht nur im Wahlkampf das Klima. Da werden Menschen im Bus plötzlich rassistisch beleidigt – und keiner sagt etwas dazu – es droht plötzlich ein Handelskrieg mit Staaten, die wir eigentlich zu unseren Partnern zählen und nebenbei wird ernsthaft wieder über militärische Aufrüstung diskutiert. Auch in den sozialen Medien wird der Ton so rau, dass wir inzwischen Debatten über Strafen für Hasskommentare im Netz führen.
Doch die gute Nachricht ist: Es gibt sie, diejenigen, die laut werden und etwas dagegen tun. Und sie werden immer mehr. Selbst Menschen, die nie zuvor in ihrem Leben politisch aktiv waren, engagieren sich inzwischen auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Die etablierten Parteien berichten erstmals seit Jahrzehnten wieder von steigenden Mitgliederzahlen und auch Verbände sowie gesellschaftliche Organisationen verzeichnen Zuwachs. Neue Bewegungen entstehen, ob im Netz oder auf der Straße. Und: Was sie tun, ist gar nicht schwer, denn es fängt im Kleinen an. Wir stellen euch einige dieser jungen Menschen und frischen Initiativen aus Hamburg vor und erzählen, was sie bewegt und warum sie sich bewegen. Sie zeigen euch, wie auch ihr easy mitmachen und aktiv werden könnt. Denn am 24. September sind wir dran! Wir dürfen einen neuen Bundestag wählen. Die Frage, die wir uns in diesem Jahr noch mehr als sonst stellen sollten, lautet: In welcher Gesellschaft wollen wir am Morgen des 25. September aufwachen und wie gestalten wir sie?
#On- und Offline: #sagtwas
In Zeiten von Fakenews und alternativen Fakten, fragwürdigen Meinungen und immer radikaler werdenden Ansichten ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, damit wir eben nicht darauf reinfallen und uns trauen zu widersprechen. Der erste Schritt ist also, Meldungen und Nachrichten sorgsam zu lesen, aufmerksam zuzuhören, was uns jemand erzählt und Informationen zu hinterfragen. Wenn wir etwas fragwürdig, seltsam, anstoßend oder beleidigend finden, lasst uns mutig genug sein, nachzufragen und eine eigene Meinung zu äußern. Gerade die Meldungen, die bei Facebook, Twitter und Co. auf uns einprasseln, müssen nicht immer stimmen oder von seriösen Quellen stammen. Hier gilt das gute alte Prinzip des Gegencheckens: Quelle herausfinden und mit mindestens einer zweiten belegen.
Sich selbst schlau machen, anstatt stumpf irgendwelche Inhalte zu teilen. Wir müssen uns trauen zu diskutieren, Meinungen zu hinterfragen und falsche Behauptungen mit stichhaltigen Gegenargumenten zu entkräften. Nicht nur im Netz, sondern auch im analogen Leben. Wenn jemand eigenartige vielleicht sogar fremdenfeindliche, rassistische oder sexistische Meinungen äußert, kann es helfen mit ihm in den Dialog zu treten. Sei es ein Familienmitglied, eine Arbeitskollegin oder ein Bekannter. Lasst uns zeigen, dass es nie ok ist, unsachliche und fremdenfeindliche Kommentare abzulassen. Dann müssen wir uns schon mal nicht sagen lassen, wir hätten gar nichts gemacht.
Schließlich haben auch wir eine Stimme und die soll gehört werden. Gerade in den sozialen Netzwerken bilden sich immer mehr Gruppen, die sich gegen Hatespeech und populistische Hetze und für eine bessere Diskussionskultur engagieren. Eine davon ist die Facebookgruppe #iChbin-hier. Innerhalb von nicht mal zwei Monaten ist ihre Mitgliederzahl von knapp 1.000 auf über 25.500 Leute gewachsen. Das Prinzip ist einfach: Die Gruppenmitglieder posten Links zu Facebook-Posts, beispielsweise einen Beitrag der Tagesschau oder einen Spiegel-Artikel, bei dem andere User mit unsachlichen oder hetzerischen Kommentaren auffallen. Die #ichbinhier-Community ist dann dazu aufgerufen, deren Kommentaren etwas entgegenzusetzen. Beispielsweise falsche Informationen aufzudecken und durch Fakten zu entkräften, Facebook-User zu melden oder rassistischen Kommentaren mit einer anderen Meinung etwas entgegenzuhalten.
Das Engagement der Gruppe zeigt Wirkung, in vielen Kommentarspalten taucht der #ichbinhier-Tag auf und zeigt: Wir sind viele und wir sind laut! Wenn die Hemmschwelle im Netz anscheinend so gering ist, Hasskommentare abzufeuern, kann es doch mit guten Worten auch nicht so schwer sein! Na also, das können wir auch!
Ein ähnliches Ziel verfolgt das No Hate Speech Movment. Die internationale Kampagne des Europarats macht Mut und informiert darüber, wie wir uns gegen Diskriminierungen und Hasskommentare zur Wehr setzen können. Auf der Homepage der Kampagne finden wir zum Beispiel Tipps, wie man einen strafrechtlich relevanten Post online zeigt. Es gibt ein Forum, bei dem wir mit Videos oder Texten für ein friedvolles Miteinander werben können und wir können uns kostenlos No-Hate-Buttons oder Stoffbeutel bestellen, mit denen wir im Alltag ein Statement setzen können. Auf der Facebookseite vom No Hate Speech Movement gibt’s lustige und clevere Memes zum Teilen, wenn man mal keine eigenen Worte zur Argumentation findet. Damit wir uns aber auch trauen, jenseits der Netzwelt unseren Mund aufzumachen, gibt es aktuell die verschiedensten Aktionen, die uns mit Workshops oder Vorträgen darin bestärken.
Eine davon stammt vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“, das deutschlandweit tätig ist und auch in Hamburg zu regelmäßigen Treffen einlädt. Seit kurzem bieten die Initiatoren sechsstündige Workshops an, in denen wir mit jeder Menge Wissen versorgt werden und uns mit Gleichgesinnten austauschen können, was unser Selbstbe- wusstsein stärken soll. Denn wenn wir selbst gut informiert sind und wissen, dass wir nicht alleine sind, werden wir auch den Mut haben, in der Öffentlichkeit oder am Arbeitsplatz rechten Parolen und fremden-feindlichen Vorurteilen zu widersprechen. Wann und wo die Workshops derzeit stattfinden, findet man auf der Homepage von „Aufstehen gegen Rassismus“ oder via Mail an Stammtisch@aufstehen-gegen-rassismus.de.
Hackday und Demo: #bewegteuch
Ihr kennt vielleicht dieses Gefühl: Ihr merkt, die politische Stimmung ist rauer geworden, in der Gesellschaft kocht was hoch, was euch unangenehm aufstößt. Ihr fühlt euch irgendwie machtlos und würdet so gerne noch mehr tun, als eure Stimme zu erheben – aber wisst nicht was?
Mag das gesellschaftliche und politische Klima da draußen auch kalt geworden sein, es gibt immer noch viel mehr warmherzige Menschen, die dem mit guten Ideen etwas entgegenzusetzen haben. Lasst euch davon überzeugen und besucht am besten Mal einen Save Democracy Hackday. Das ist eine Hamburger Veranstaltung, bei der engagierte Leute, Polit-Neulinge, Interessierte und Aktivisten aufeinander treffen, um über die aktuelle Situation in unserem Land zu diskutieren und Ideen auszutauschen, wie wir alle davon überzeugen können, dass Demokratie eine gute Sache ist, die es zu verteidigen lohnt.
Angst vor den harten Bandagen des Politikbetriebs braucht ihr dabei nicht zu haben. „Die meisten unserer Teilnehmer haben sich vorher noch nie politisch engagiert”, sagt Wolfgang Wopperer-Beholz, eine der Initiatoren des Save Democracy Camps, das den Hackday veranstaltet. Hier werdet ihr „an die Hand“ genommen und müsst nicht unbedingt sofort selbst reden oder aktiv werden. In Diskussionssessions werden erst verschiedene Themen vorgeschlagen, zu denen sich die Teilnehmer später austauschen.
In Vorträgen, wie beispielsweise vom Chaos Computer Club, wird über Datenschutz im Netz informiert, damit ihr euch sicher fühlen könnt, wenn Ihr euch auch online politisch engagiert. In den sogenannten Arbeitssessions werden dann die unterschiedlichsten Aktionen vorgestellt. Die Ideen und Initiativen der Teilnehmer gehen in alle Richtungen – von der Entwicklung einer App als Argumentationshilfe gegen rechte Hetze bis zum Bauen von Tischen, an denen man auf öffentlichen Plätzen jeden zum Diskutieren einladen kann. Manches ist dabei nur ein Entwurf, anderes bereits ein konkretes Projekt, bei dem ihr direkt einsteigen könnt.
Am 26. März fand der Hackday bereits zum dritten Mal im Hamburger betahaus statt und hat schon durchaus wirksame Initiativen hervorgebracht, wie die bereits erwähnte #ichbinhier-Gruppe. Bei der Vielzahl von Ansätzen, findet sicher auch ihr etwas, bei dem ihr euch einbringen könnt – und selbst wenn nicht: Nach einem Tag mit vielen Gleichgesinnten, die die Motivation, die Kraft und den Mut haben etwas zu bewegen, sieht die Welt schon gar nicht mehr soooo schlimm aus.
Was bewegen will auch die Initiative DEMO. Hier geht es nicht um die klassische Organisation und Teilnahme an einer Demo, sondern um die Demonstration, dass man zu einem Diskurs mit Gleichgesinnten, Unsicheren und Andersdenkenden bereit ist. „DEMO ist der Versuch, sich zu einem Wir zusammenzuschließen und ist für alle da“, erklärt Initiatorin Mareike Nieberding und meint damit, dass wir uns gerade mit den Leuten auseinandersetzen müssen, die an unserer Demokratie zweifeln, die sich abgehängt oder vernachlässigt fühlen und unzufrieden oder unsicher sind. Dagegen hat auch DEMO noch kein Patent-Programm am Start, aber mit ihrer Initiative hat Mareike tatsächlich eine Bewegung ausgelöst. Nämlich, dass wir feststellen, dass es Zeit ist, etwas zu tun und dass es viele andere gibt, die so denken wie wir.
Über die sozialen Netzwerke haben wir dabei easy die Möglichkeit uns zu verbinden, beispielsweise durch „DEMO-Duo”. Hier suchen sich DEMO-Aktivisten einen demokratischen Tandempartner, eine notorische Nichtwählerin, einen verunsicherten Jungwähler oder demotivierte Erstwähler und tauschen sich regelmäßig bis zur Bundestagswahl mit ihm oder ihr aus, um zur Wahl einer demokratischen Partei zu motivieren. Mittlerweile gibt es aber auch regionale DEMO-Gruppen in fast allen Bundesländern – natürlich auch in Hamburg. Geplant sind Aktionen, wie Workshops an Schulen, Wahlpartys, Konzerte und Podiumsdiskussionen in fremden Städten. DEMO ist jung und perfekt für alle, die aktiv mitgestalten wollen, wie und wo man sich engagieren sollte.
Aber neben all dem gibt es auch sie noch: die klassische Demo. Genau, diese Sache mit den bunten Schildern, den Sprechchören und dem Laufen durch die Innenstadt. Neben den bekannten Veranstaltungen gegen Rechts, bei denen wir die Weltoffenheit unseres geliebten Hamburgs verteidigen können, gibt es auch neue Konzepte. Eines davon ist Pulse Of Europe. Entstanden ist die Reihe in Frankfurt am Main – in Hamburg gibt es sie seit Februar. Jeden Sonntag um 14 Uhr treffen sich die unterschiedlichs- ten Menschen auf dem Rathausmarkt, um Gesicht zu zeigen für Europa. Es gibt ein Open Mic und eine Menschenkette. Die Pulsgeber demonstrieren für, nicht gegen etwas: Für Europa, Frieden, Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit, Reformen und Vielfalt. Zuerst gab es „nur“ 250 Teilnehmer, inzwischen treffen sich sonntags schon mal 1000 Leute in der Innenstadt. Viele von ihnen waren vorher noch nie politisch aktiv. So auch Mitorganisatorin Monika Meyer: „Mir reichte es einfach, ich wollte den antieuropäischen Stimmen in unserer Gesellschaft etwas Positives entgegensetzen.“ Nur eines wünscht sie sich: Noch mehr von uns Twentysomethings auf dem Rathausmarkt zu sehen. Also: Haben wir kommenden Sonntag ein Date?
Parteien und NGos: #organisierteuch
Experten nennen es den „Trump-Effekt“: Immer mehr Menschen treten in Parteien ein, schließen sich Verbänden und Bewegungen an. Einer von ihnen ist Jacob Brank. Seit zwei Jahren engagiert sich der 25-jährige Soziologiestudent bei den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF). „Wir sind eine überparteiliche, europaweite Jugendbe- wegung”, erklärt Jacob. Das Ziel: ein demokratischer, föderaler und weltoffener Kontinent. Um das zu erreichen, starten die JEF Kampagnen, organisieren Seminare, Work- shops und Bildungsreisen. In Hamburg gibt es beispielsweise einmal im Monat den „Euroschnack“ im Karoviertel. Dort könnt ihr ohne Voranmeldung vorbeischauen und über Themen wie das Verhältnis der EU zu Russland diskutieren. Jacob ist begeistert: „Das Schöne an den JEF ist, dass man ohne viel Bürokratie eigene Veranstaltungen auf die Beine stellen und wirklich etwas bewegen kann.” Erst kürzlich hat er eine Reise der norddeutschen JEF-Sektionen nach Edinburgh mitorganisiert, bei der jungen Deutsche sich mit jungen Schotten austauschen konnten.
Mitmachen könnt ihr also entweder lose in Diskussionsrunden oder aber als aktives Mitglied. Beitrittsformulare gibt es online zum Download, Studenten zahlen 24 Euro im Jahr. Dafür erhaltet ihr Einladungen zu Veranstaltungen, könnt an Verbandsakademien und internationalen Seminaren teilnehmen, in Gremien aktiv politische For- derungen aufstellen und regelmäßig engagierte Menschen aus ganz Europa treffen. Sich zu vernetzen sei wichtig, so Jacob: „Um Probleme wie Klimawandel oder multinationalen Terrorismus zu lösen, müssen wir über Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Dafür brauchen wir eine starke EU.”
Doch auch Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International erhalten in letzter Zeit regen Zulauf. „Früher kamen zu unseren Infoabenden vielleicht fünf Leute, heute sind es zwanzig”, freut sich Sarah Rödiger, Sprecherin für den Bezirk Hamburg. Die Organisation macht auf Menschenrechtsverletzungen weltweit aufmerksam, startet Brief- und Unterschriftenaktionen und betreibt Lobbyarbeit. „Vor allem seit so viele Geflüchtete nach Deutschland kommen, wachsen wir”, so die 28-Jährige, die sich seit ihrem Jurastudium ehrenamtlich bei Amnesty engagiert. Menschenrechte waren für sie immer ein wichtiges Thema, praktisch aktiv wurde die heutige Promotionsstudentin das erste Mal in der Hamburger Hochschulgruppe von Amnesty. Diese trifft sich alle zwei Wochen, um Arbeit zu Kampagnen wie „Nimm Rassismus persönlich” zu besprechen und Veranstaltungen zu organisieren. So gibt es regelmäßig einen Filmabend mit anschließender Diskussionsrunde und Plakataktionen etwa zum Christopher Street Day Vorkenntnisse braucht ihr nicht: Bei Interesse könnt ihr euch einfach ein paar Freunde schnappen und zu den Treffen gehen. Dort könnt ihr euch sofort einbringen und beispielsweise eine Veranstaltung mitorganisieren. Sarah betont: „Je mehr Menschen mitmachen und je bunter wir werden, desto mehr können wir bewegen.“
Unser Aufruf: #einfachanfangen
Sich zu organisieren und auf regelmäßiger Basis aktiv zu werden, das kostet Zeit und Energie. Dennoch nehmen viele junge Hamburger das gern in Kauf, um unsere Gesellschaft aktiv zu verändern. Auch ihr könnt aktiv werden: Die meisten Organisationen informieren online über regelmäßige Treffen, bei denen jede helfende Hand und jede noch so leise Stimme willkommen ist. Auch über soziale Netzwerke könnt ihr euch erkundigen, wann und wo die nächste Aktion steigt und für den guten Zweck ins kalte Wasser springen.
Unsere Welt verändert sich. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, wir wissen nicht, wohin unsere Gesellschaft sich entwickelt. Aber wir wissen, dass wir etwas tun können, um sie aktiv zu gestalten. Und die politischen Ereignisse der letzten Zeit zeigen uns, dass wir das auch müssen. Es klingt abgedroschen, aber wir haben so viele Privilegien. Wir leben in einem Rechtsstaat, haben freie Entscheidungsmöglichkeiten und der Großteil unserer Gesellschaft ist offen und tolerant. Das ist gerade in schwierigen Zeiten wertvoll und darf sich nicht umkehren. Wir dürfen den populistischen Hetzern, den machtgeilen Irren und weltfremden Idioten nicht das Feld überlassen. Wir müssen uns und andere davor schützen, von ihnen gefangen genommen zu werden. Wenn wir uns bewusst machen, wie viel wir verlieren können, dürfen wir es uns nicht erlauben, nichts zu tun. Niemand muss in eine Partei eintreten oder eine Petition starten, es fängt bei dir selbst an. Lasst uns jetzt Haltung zeigen und bewahren! Statt den Dingen ihren Lauf zu lassen, haben wir viele Möglichkeiten, uns zu engagieren, unsere Stimme zu erheben und zu sagen: Das ist auch unsere Welt, das ist auch unser Land! Gestalten wir es Gemeinsam!
Text: Lisa Matthiesen, Katja Müller
Foto: JEF (3), Amnesty International (2)
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