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INTERVIEW

Wie verändert Corona den Wohnungs-Markt für Studierende?

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In den letzten Jahren wurden Wohnungen und WG-Zimmer für Studierende fast unbezahlbar. Vor allem in den Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München. Bringt Corona hier vielleicht eine Trendwende? Wir haben darüber mit Falk Siegel von der Wohnvermittlungs-Plattform Badi gesprochen.

Falk, wie wirkt sich Corona aktuell auf den Wohnungsmarkt für Studierende zum Beispiel in Berlin aus?

Anders als in den Jahren zuvor, haben es Studierende zurzeit etwas leichter ein Zimmer oder eine 1-Raum-Wohnung in Berlin zu finden. Während es normalerweise lange Wartelisten bei den Studentenwohnheimen gibt, stehen im Augenblick noch viele Zimmer leer. Aufgrund der Corona-Krise konnten zahlreiche Studierende zu Beginn des neuen Semesters nicht in die Hörsäle zurückkehren, Vorlesungen und Seminare finden virtuell statt. Aus diesem Grund sind deutlich weniger Studierende zum Semesterstart nach Berlin gezogen. Zudem haben bereits in Berlin lebende Studenten ihre Wohnungen früher zurückgegeben. Auch die Freie Universität (FU) Berlin hat mit diesen Auswirkungen zu kämpfen. Gemeinsam gehen wir jetzt gegen dieses Problem vor und sprechen gezielt Berliner Studenten an, um die verfügbaren Zimmer schnell zu vermieten. 

Aber auch abgesehen von Studentenwohnheimen haben Studierende aktuell gute Chancen, relativ schnell ein Zimmer oder eine 1-Raum-Wohnung zu finden. Umzüge und Wohnungsbesichtigungen wurden in den letzten Wochen auf ein Minimum heruntergefahren. Damit geht auch ein Rückgang der Nachfrage einher, sodass das Angebot aktuell größer ist als üblich. Doch Studierende sollten sich sputen: Mit der Rückkehr zur Normalität, steigt auch die Nachfrage nach Zimmern und Wohnungen sowie die Bereitschaft umzuziehen wieder.

Ist das vielleicht sogar eine Zeit für Schnäppchen? Wie sollte man aktuell vorgehen, um an eine günstige Wohnung oder WGs in Berlin ranzukommen?

Das Angebot ist derzeit größer als gewöhnlich. Die Anzahl von Bewerbungen für ein Zimmer oder eine Wohnung ist deutlich zurückgegangen, Massenbesichtigungen bleiben aus. Das steigert die Chance, schnell eine passende neue Unterkunft zu finden, natürlich erheblich. Tatsächlich kann es sein, dass der ein oder andere Vermieter mit einer etwas günstigeren Miete lockt, um die leere Wohnung oder das leere WG-Zimmer schnell wieder vermieten zu können. Doch um hier ein richtiges Schnäppchen zu erhaschen, braucht es eine gehörige Portion Glück: An den Mietpreisen in Berlin hat sich nämlich ganz grundsätzlich in den letzten Wochen nicht allzu viel getan. Mein Geheimtipp für Studierende lautet aber: Bewerbt euch für ein Zimmer in den Berliner Studentenwohnheimen. Die Chance, hier momentan ein günstiges Zimmer zu bekommen, ist sehr groß. Bei der FU Berlin stehen dort beispielsweise derzeit noch 190 Zimmer leer.

Welche Vorteile bieten smarte Vermittler wie Badi bei der Suche?

Mithilfe von künstlicher Intelligenz können wir das Verhalten von Usern auf unserer Plattform analysieren und passende Zimmer und Mitbewohner noch zielgerichteter miteinander matchen. Bei uns werden beispielsweise Persönlichkeitsmerkmale (Alter, Geschlecht, Beruf), Bilder und Angaben dazu, wo man wohnen und mit wem man seine Wohnung im Idealfall teilen möchte ausgewertet und miteinander kombiniert. Ein User, bei dem zum Beispiel eine Naturlandschaft im Hintergrund des Profilbildes zu sehen ist, könnte ein Naturliebhaber sein. Demnach wird er vorwiegend mit Usern zusammengebracht, die ähnliche oder passende Interessen angegeben haben. Die künstliche Intelligenz lernt aber auch dazu.

Klicken User bestimmte Altersgruppen oder Wohnbezirke öfter weg, werden diese bei weiteren Vorschlägen nicht mehr berücksichtigt. Hinzu kommt, dass der Algorithmus auch unbewusste Präferenzen analysiert und sie für die Optimierung des Weiteren Matching-Prozesses nutzt. So kann nicht nur der Suchprozess nach einem passenden Zimmer deutlich beschleunigt, sondern auch die Wahrscheinlichkeit einen idealen Mitbewohner zu finden, erheblich gesteigert werden. Lange Bewerbungsmarathons und Massenbesichtungen sind damit Geschichte. Darüber hinaus ermöglichen smarte Plattformen auch Wohnungsbesichtigungen per Video-Tour oder In-App Chats und Calls mit den potenziellen Mitbewohnern.

Wer oder was genau steckt eigentlich hinter Badi? Wie ist eure Entstehungsgeschichte?

Badi ist eine Online-Buchungsplattform für die langfristige Vermietung von Zimmern und 1- Raum-Apartments. Wir bringen Mieter und Vermieter mithilfe von künstlicher Intelligenz passgenau zusammen. Über die Badi-Plattform können unsere Nutzer also schnell und einfach ein Zimmer oder einen Mitbewohner finden, der exakt zu ihren Vorstellungen passt. Die Idee zu Badi entstand 2015, als unser Gründer Carlos Pierre vor der schwierigen Aufgabe stand, schnell ein Zimmer finden zu müssen. Er durchlief richtige Bewerbermarathons und nahm an unzähligen Besichtigungen teil. Zudem suchte er vergeblich nach Plattformen, die ihm nicht nur Informationen zu den Zimmern, sondern auch zu den Mitbewohnern liefern konnten. Denn genauso wichtig wie ein schönes Zimmer ist doch schließlich ein harmonisches Zusammenleben mit den Mitbewohnern.

Da er nicht der Einzige war, der sich dieser Herausforderung stellen musste, entschied er sich kurzerhand dazu, diesem Problem Abhilfe zu verschaffen und eine eigene Plattform zu gründen. Denn das Problem der Zimmer- und Mitbewohnersuche betrifft Metropolen auf der ganzen Welt. Junge, gut ausgebildete Menschen strömen in Großstädte, doch oftmals ist die Nachfrage nach Zimmern größer als das Angebot. Badi hilft dabei, Großstädte für jeden zugänglich zu machen. Durch viele attraktive Angebote decken wir kontinuierlich den innerstädtischen Wohnungsbedarf.

Foto: Badi

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